Die Sonne scheint, eine leichte Brise weht, kleine Wellen schwappen ans Ufer. Auf einer Wiese gehen vereinzelte Bienen ihrem Handwerk nach und surren von Blümchen zu Blümchen.
Wir befinden uns Norden an der Schlei in dem leicht verträumten Örtchen Borgwedel und schreiben den 28. Juni 2024. Doch plötzlich um 16:30 Uhr unterbricht das erste Auto von vielen die Idylle, auf dem Dach Segelhightech in Kastenform, die jedem Auto den cW-Wert einer Schrankwand verleiht, am Haken einen Anhänger vollgepackt mit Schlauchbooten. Es dauert nicht lange und die Wiese summt, aber nicht mehr von Bienen. Viele helfende Hände entladen Optimisten, 420er und Begleitboote, neben diversen Außenbordern, Riggs und was sonst noch nötig ist für das allseits bekannte und gleichermaßen beliebte Borgwedel-Segelwochenende des SCU und SCOe.
Auch dieses Jahr haben sich wieder zahlreiche Kinder, Trainer und Eltern eingefunden und nach zwei bis drei Stunden konzentrierter Hektik – nur unterbrochen von dem Abendessen, von der Jugendherberge angesetzt auf 17:55 Uhr – ist alles an seinem Platz und bei geselligem Beisammensein sieht man mit großer Freude den kommenden Tagen entgegen.
Die Wettervorhersage ist gemischt und alle Zeichen stehen auf einen hervorragenden Samstag mit Segeln am Vormittag und Baden am Nachmittag. Wohingegen der Sonntag mit gemischten Gefühlen gesehen wird, denn man erwartet zwar gute Windverhältnisse, diese kommen aber leider Hand in Hand mit ordentlich Wasser von oben.
Leider mussten einige Trainer kurzfristig krankheitsbedingt absagen, aber helfende Hände wurden schnell gefunden. Auf Grund dieser Entwicklung entschlossen die Trainer für dieses Wochenende die Optimisten alle zusammen aufs Wasser zu schicken, was sich als voller Erfolg herausstellen sollte. Nicht nur konnten die unerfahrenen von den „Profis“ lernen, auch für die Fortgeschrittenen war es eine schöne Erfahrung mit Tipps helfen zu können und als erfreulicher Nebeneffekt wurde beobachtet, wie gut alle aufeinander Rücksicht nehmen wollten.
Bei den 420ern ging es mit einer großen Anzahl von Überläufern aus dem Opti auf das Wasser. Daher stand dieses Wochenende im Zeichen der Grundlagenforschung. Nicht nur wurde an Land geübt wie man in sich in das Trapez stellt – immer daran denken der vordere Fuß zuerst – auch wurden die Grundlagen des Spinnakersegelns sowie das Erforschen der diversen Strecker und Fallen – die es im Opti so nicht gab – ein wichtiger Bestandteil der beiden Tage. Dafür war der Samstag mit seinen leichten Winden der perfekte erste Tag.
Der Samstag endete mit der erwarteten Badeparty und dem traditionellen Grillabend. Highlight für dieses Jahr war das gemeinsame Fußball gucken: Deutschland gegen Dänemark. Dank der Unterstützung einiger Technikenthusiasten hatten wir unser eigenes kleines Public-Viewing im Kinoformat mit reichlich Snacks und altersentsprechenden Getränken. Sogar die sonst rigoros zementierte Bettzeit von 22:00 Uhr wurde ein wenig erweitert, was zu großer Freude bei dem kleinen und großen Teilnehmer führte.
Der Sonntag begrüßte uns dann mit dem erwarteten Regen aber auch dem versprochenen gutem Segelwind. Nachdem alle mehr oder weniger motiviert beim Frühstück erschienen waren, konnte das geschulte Auge die Nachwirkungen der verschobenen Bettzeit doch erkennen. Nichtsdestotrotz haben alle Segler und auch die Trainer tapfer ihr Regenzeug angezogen und sich motiviert auf die Bahn begeben, wo mit viel Freude und großem Spaß, das am Vortag neu Erlernte angewendet werden konnte. Als um 13:00 Uhr dann alle wieder an Land waren, sah man in viele glückliche und zufriedene Gesichter. Nun stellte sich das am Anfang beschriebene Summen plötzlich wieder ein und viele fleißige Hände machten sich daran, alles wieder auf die Dächer und Anhänger zu verteilen. Um 14:30 Uhr rollte das letzte Auto vom Hof in Richtung Wedel, wo dann auch alle – nach den üblichen Herausforderungen der A7 – gegen 16:00 Uhr auftauchten. Jetzt wurde noch schnell der Istzustand wiederhergestellt, damit am Dienstag, bzw. Mittwoch die Euphorie des Wochenendes wieder aufs Wasser getragen werden kann.
Alles in allem, war dies wieder mal ein sehr gelungenes Wochenende und es bleibt nur noch allen Trainern, Organisatoren, Kindern und Eltern Danke zu sagen.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Text: Basti / Fotos&Videos: Diverse