Ein Rückblick
(grösstenteils übernommen von Reinhard Lübs Schrift zum 70 jährigen Jubiläum)
Als der Segel-Club Unterlebe am 30.10.1929 gegründet wurde, befand sich die Welt in einer schweren Krise, die bis 1933 zu heftigen Preisstürzen, Bankrotten und einer anhaltenden Schrumpfung der weltwirtschaftlichen Beziehungen führte. Das war mit Sicherheit keine Zeit, einen Segelverein zu gründen. Und doch taten das drei lustige Gesellen bei dampfendem Grog in der Seglerbörse von Erni Schulz in Oevelgönne.
Unsere Gründer hießen:
Walter Anthes, Gustav Ettler und Ernst Wenthien.
Sie waren der Ansicht, daß sich ihr neuer Segelverein in erster Linie um die Wandersegelei auf der Unterelbe zu erschwinglichen Bedingungen kümmern sollte. Die alten großen Yachtclubs waren für sie schon wegen des hohen Beitrags unerreichbar. Deshalb setzten sie den Clubbeitrag in den ersten Jahren auf wöchentlich 15 Pfennig fest. Erwerbslose Mitglieder zahlten 10 Pfennig pro Woche. Erst 1945 wurde der Clubbeitrag auf 25 Pfennig pro Woche angehoben. Jugendliche zahlten pro Monat 50 Pfennig. Ab 1952 betrug der Clubbeitrag pro Monat DM 2,-, für Jugendliche bis 18 Jahre DM 1,-.
Damals kosteten vier Zigarretten der Marke Schwarz/Weiß 10 Pfennig, ein Brief 12 Pfennig, und für 20 Pfennig konnte ein Erwachsener mit der Straßenbahn von Altona nach Wandsbek oder nach Harburg fahren. Kinder zahlten die Hälfte. Zucker und Mehl kaufte man in Tüten und nicht in Geschenkverpackungen, Kaffee 1/8- oder höchstens 1/4 pfundweise.
In Oevelgönne konnte man noch einkaufen. Es gab dort Krämerläden, einen Grünhöker, einen Schlachter und zwei Milchmänner. Alle bedienten ihre Kundschaft mit der Schottschen Karre. Ein Radio war in einem Haushalt noch etwas besonderes. Auf der Elbchaussee, die oberhalb von Oevelgönne noch Flottbeker Chaussee hieß, durften am Sonnabend und Sonntag keine Kraftfahrzeuge fahren, weil die dort ansässigen Personen ihre Ruhe haben wollten.
Der wichtigste Gründungszweck war von Anfang an, die Freundschaft im SCU zu pflegen und zu vertiefen. Das war damals – in einer politisch sehr unruhigen Zeit – nicht einfach. Der SCU sollte klein sein und auch bleiben. Große Segelvereine gab es bereits genug in Hamburg und in Altona. Bei der Aufnahme weiterer Mitglieder war man deshalb sehr zurückhaltend und bestrebt, die Gesamtzahl unter 25 zu halten.
Aus dem SCU-Protokollbuch
Clubregatta am 10. Juni 1934
Es starten:
Klasse I Orion Gustav Ettler
Oxident Ernst Neumann
Orient Gustav Volquardsen
Klasse II Belzebub Werner Jahms
Sonny Boy Bernhard Bode
Klasse III Jugendtraum Ernt Wenthien
Peter Gustav Deising
Lütten Walter Anthes
Bemerkung:
Da Werner Jahms zum Startschuß um 9.45 h noch nicht mit dem Auftakeln von „Belzebub“ fertig war, wartete sein Konkurrent „Sonny Boy“ Bernhard Bode, und sie starteten 10 Minuten später gemeinsam.
Die Rennstrecke ging vom Maakenwerder Hafen bis zur Estekreuztonne und zurück sowie noch den Köhlbrand rauf. Ziel war vor der Moorburger Dampferbrücke. Als erster ging aus der Klasse II „Belzebub“ vor „Sonny Boy“ durchs Ziel. Dann kam die Klasse I: „Orient“ ganz knapp vor „Orion“, dann kam die „Oxident“. Den Abschluß bildete die Klasse III. Zwar führte die „Jugendtraum“ das Feld mit großem Vorsprung an und ging mit 3 _ Minuten Vorsprung vor „Lütten“ durchs Ziel. Sie hatte jedoch 5 Minuten zu vergüten. Deshalb ging der Sieg an „Lütten“. Dritter wurde die „Peter“.
Die ersten Preise wurden in Form von damals üblichen Plichtschildern an „Belzebub“, „Orient“ und „Lütten“ übergeben. Die Start- und Zielrichter erhielten als Dank ein kräftiges „Goden Wind“.
Man wollte eben unter sich sein – Segler unter Seglern – weiter nichts. Der SCU blieb sich treu. In den ersten Jahren hatte er 7, später höchstens 25 Mitglieder. Bemerkenswert ist, daß jahrelang alle Mitglieder an den monatlichen Verammlungen teilnahmen. Bis vor einigen Jahren nahmen bei einem Mitgliederbestand von 55 ständig mindestens 30 Mitglieder teil. An den Hauptversammlungen einmal im Jahr trafen sich zwischen 47 und 65 Mitglieder. Auch Gäste nahmen an den Monatsversammlungen rege teil. Es gab Tage, da kamen 33 Personen. In seinem Glückwunsch zum 50. SCU-Jubiläum nannte unser Freund Harald Baum sie die „assoziierten Freunde“, deren Anzahl kaum geringer sein dürfte als die Zahl der Mitglieder. Zeitweise hatte er damit völlig recht.
Die meisten Aktivitäten des SCU fanden vor dem Krieg im Maakenwerder Hafen statt. Er fiel später dem Elbtunnelbau zum Opfer und wurde zugeschüttet. Regatten und Clubfahrten nahmen hier ihren Anfang. Auch Strand- und Kostümfeste wurden unter großer Beteiligung der Mitglieder und vieler Gäste veranstaltet. Einige Mitglieder hatten in unmittelbarer Nähe ihre Schrebergärten. Bis zum Kriegsschluß lagen alle Boote des SCU an Bojen im Maakenwerder Hafen, die man selbst ausgelegt hatte. Das Winterlager befand sich am Strand. Weder im Sommer noch im Winter mußte irgendein Liegegeld entrichtet werden.
Die Aktivitäten des SCU verlagerten sich einige Jahre nach dem Krieg ganz in den Teufelsbrücker Hafen, der von Robert Krümmel und später von seiner Tochter Käthe betrieben wurde. Bis auf wenige Ausnahmen lagen alle SCU-Boote in diesem Hafen.
In den ersten Nachkriegsjahren gab es für jeden Einzelnen große Belastungen durch den Aufbau bzw. den Wiederaufbau der Existenz. Sorgen bereitete die ausreichende Ernährung und die Schwierigkeiten bei der Beschaffung aller Dinge des täglichen Bedarfs. Der sogenannte „Schwarzmarkt“ in der Talstraße bei der Reeperbahn florierte. Erst mit der Währungsreform 1948 endete das alles ganz plötzlich. Aus der Perspektive des heutigen jahrelangen Wohlstandes sollte man sich der damaligen Nachkriegszeit ruhig öfter erinnern.
Ab 1. Juni 1946 durfte endlich wieder auf der Unterelbe gesegelt werden. Allerdings nur zwischen Blankenese und Glückstadt. Alle Boote mußten bei der Wasserschutzpolizei registriert werden. Die Registriernummern waren beiderseits am Bug in großen weißen Ziffern auf schwarzem Grund anzubringen. Bei Jollen reichten sie vom Wasser bis zum Deck.
Das Mühlenberger Loch lag voller Schiffswracks aus der Kriegszeit. Zusätzlich wurden Wracks aus dem Hamburger Hafen über Grund in das Mühlenberger Loch geschleppt und dort abgesetzt. Erst nachdem der Hamburger Hafen völlig leergeräumt war, kam auch das Mühlenberger Loch an die Reihe. Es wurden auch hier alle Wracks geräumt.
Von Juni 1948 bis zum Mai 1949 gab es eine vollständige Sperre des Mühlenberger Lochs, weil seine Wasserfläche als Start- und Landebahn für Wasserflugzeuge benötigt wurde, die damals Berlin während der Blockade durch die Sowjets aus der Luft versorgten. Die Sperre erstreckte sich auch auf die Unterelbe bis Wittenbergen. Bis dahin mußte man sich – auch vom alten Yachthafen in Finkenwerder am Uhrturm – schleppen lassen. Oberhalb von Wittenbergen war das Segeln verboten. Die Hamburger Segler organisierten jeden Sonnabend lange Schleppzüge vom Yachthafen nach Wittenbergen und sonntags wieder zurück.
Am 26. Juli 1950 wurde der SCU in das Vereinsregister der Freien und Hansestadt Hamburg eingetragen.
Anläßlich des 25-jährigen Jubiläums im Jahre 1954 schrieb der damalige Vorsitzende Wolfgang Sehland in der kleinen Festschrift:
„Laßt uns alle gute Kameraden sein. Als Segler sind wir keine Gemeinschaftsfanatiker; Segler sind Individualisten. Vielleicht ist es gerade deshalb, daß wir wissen, was Freundschaft und Kameradschaft bedeuten. Sollten uns noch einmal 25 Jahre vergönnt sein, so sei es uns auch vergönnt, so zu bleiben, wie wir sind, wie es auch schon die Alten waren. Nur Segler – und weiter nichts als Segler!“
Den 30. SCU-Geburtstag feierten wir am 14.11.1959 im Clubhaus des HSC an der Außenalster. Walter Anthes, der Mitgründer des SCU, war extra aus Berlin zu uns an die Alster gekommen.
Unser Mitglied Ove Simonsen erzählte aus dem Stehgreif von der Reise nach Brasilien, die er kurz vorher zusammen mit Wolfgang Sehland und Jasper Siems unternommen hatte, um an dortigen Snipe-Wettfahrten teilzunehmen. Besonders gefesselt waren wir von seinen Erzählungen über die dortigen Fischer. Ihre Boote nennen sie „Jangada“. Ove hatte ein kleines Modell mitgebracht.
An eine ganz herausragende Aktivität des SCU soll hiermit erinnert werden: Auf Initiative des damaligen 1. Vorsitzenden Wolfgang Sehland wurde 1957 im Mühlenberger Loch die „Erste Internationale Piratenregatta in Blankenese“ vom SCU und BSC organisiert. Segler aus Dänemark (mit P. Elvström), England und Holland nahmen teil. Insgesamt gab es 60 Meldungen. Der Empfangsabend auf dem Süllberg fand bei herrlichem Sommerwetter statt. Ebenfalls die Wettfahrten vor der bezaubernden Kulisse von Blankenese.
Im nächsten Jahr veranstalteten wir gemeinsam mit dem BSC erneut eine „Internationale Piratenregatta vor Blankenese“, zu der 52 Piratenjollen, diesmal unter Beteiligung von Seglern aus Brasilien, Dänemark, Holland, Jugoslawien, Neuseeland, Norwegen, Schweden und der Türkei. Die Regatten und das Rahmenprogramm nahmen wieder einen eindrucksvollen Verlauf.
Begonnen hatten die Aktivitäten mit der Teilnahme von Seglern des SCU und BSC im Jahre 1956 an Piratenregatten vor Vordingborg in Dänemark. Die dänischen Segler hatten einen Gegenbesuch auf der Elbe versprochen.
Die Ersten Vorsitzenden
1929 – 1934 Walter Anthes
1934 – 1935 Ernst Neumann
1935 – 1940 Walter Anthes
1940 – 1941 Hermann Ralfs
1941 – 1946 Hans Gützfeldt
1946 – 1947 Helmuth Kruse
1947 – 1948 Heinz Worscheck
1948 – 1949 Manfred Ehlers
1950 – 1952 Werner Gützfeldt
1952 – 1953 Reinhard Lübs
1954 – 1958 Wolfgang Sehlant
1959 – 1975 Reinhard Lübs
1976 – 1987 Ove Simonsen
1987 – 1988 Reinhard Lübs
1989 – 1996 Enno Zweigler
1997 – 2008 Reinhild Simonsen
2008 – Oliver Fude
Unsere Clubzeitung
Die „Flaschenpost“, hat Edgar Stüdemann im Jahre 1963 vorgeschlagen und sie auch in den ersten Jahren allein herausgegeben. Zwölf Jahre lang hat er sich mit ihr identifiziert und sein ganzes Herzblut hineingesteckt. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Nach ihm haben mehrere Schriftwarte der Flaschenpost einen eigenen Stil gegeben. Auch ihnen ist ganz besonders zu danken, denn die Herausgabe ist mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden. Unter vielen anderen hat Karin Müller geist- und humorvolle Beiträge geliefert, die immer den Nagel auf den Kopf trafen.
Am 17. Februar 1962 ereignete sich an den Küsten und Flüssen der Deutschen Bucht die seit Menschengedenken schwerste Flutkatastrophe, der mehrere hundert Menschen zum Opfer fielen. Der SCU stiftete seinen halben Kassenbestand für die Flutgeschädigten in Finkenwerder.
Es versteht sich von selbst, daß wir als Segelverein im Laufe der Jahre mehrere Führerscheinkurse durchführten. In der Schule Hochrad wurde uns dafür bereitwillig ein Raum zur Verfügung gestellt. Für die Durchführung der Kurse sind wir unseren Mitgliedern dankbar.
In den Wintermonaten gingen wir unter Anleitung von Ove Simonsen zum Schwimmen in verschiedene Hallenbäder der Stadt. Meistens nahmen 10 bis 15 Mitglieder teil.
Wer erinnert sich noch an unsere immer gut besuchten Kostümfeste? Zum Beispiel an das vom 2. März 1963 bei Rautenberg. Der „Unkostenbeitrag“ betrug DM 4,- pro Person.
In der Nacht vom 17. auf den 18. November 1969 wurden durch eine Brandstiftung in der Nienstedtener Scheune an der Baron-Voght-Straße 71 insgesamt 16 Segelboote zerstört. Davon gehörten 8 zum SCU, z. B. auch die an der ganzen Unterelbe bekannte V5 von Edgar Stüdemann. Auch der selbstgebaute Jollenkreuzer „Fahrwohl“ von Willi Lüders wurde ein Raub der Flammen. Durch einen Spendenaufruf im SCU konnten wir den am schlimmsten Betroffenen, die keine Versicherung hatten, bei der Anschaffung eines Ersatzschiffes helfen.
Auf Anregung des damaligen Geschäftsführers der Hamburger Yachthafengemeinschaft, Herrn Jacobsen, wurde das Yachthafenfest von unseren Freunden Ove Simonsen und Hans-Dieter Reinicke (Mücke) ins Leben gerufen und in den ersten Jahren seit 1977 auch von ihnen organisiert. Dafür sind wir den beiden und ihren zahlreichen Helfern sehr dankbar. Sicherlich gäbe es diesen jährlichen Treffpunkt der Hamburger Segler schon lange nicht mehr, wenn sich Ove und Mücke damals nicht so fleißig und selbstlos dafür eingesetzt hätten.
Seit 1991 veranstaltet der SCU eine Rallye zum jährlichen Sommerfest an der Krückau. Die Rallye wird für jung und alt, für Regatta- und Tourensegler, veranstaltet. Kurzum, für alle, die gern segeln und Spaß haben wollen. Die Bewertung erfolgt nach Geschicklichkeit, Seemannschaft, Allgemeinwissen und Geschwindigkeit, vorwiegend im Denken und Handeln.
Für die Fahrtensegler vergibt der SCU seit 1969 einmal im Jahr einen Fahrtenseglerpreis in Form einer Glasenuhr. Weil wir wissen, daß die See keine Galerie besitzt, berichten die Anwärter ganz zwanglos in Wort oder Bild von ihren Sommerreisen mit dem Segelboot. Wer die meiste Zustimmung erhält, bekommt den Preis.
Seit wann wir eigentlich einmal im Jahr zusammen Grünkohl essen, weiß ich nicht mehr. Es kommen dazu seit vielen Jahren aber immer mindestens 60 Personen zusammen. Manches Mal wird auch eine Runde Schnaps ausgegeben, oder sind es mehr?
Seit 1957 veranstaltet der SCU die Teufelsbrücker Regatta, die sich seit einigen Jahren „SCU-Regatta“ nennt. Sie besteht also bereits seit 41 Jahren und wurde nur einmal mangels ausreichender Meldungen nicht durchgeführt. In den ersten Jahren war es eine reine Piraten-Regatta, die auf Initiative unseres Freundes Seppl Bader aus Bayern entstand. Er schickte die im Teufelsbrücker Hafen liegenden Piratenjollen ins Mühlenberger Loch auf den Olympischen Dreieckskurs. Gesegelt wurde um eine von ihm gestiftete, allegorische Bronzedame aus dem vorigen Jahrhundert. Wenn auch am Anfang nur Piratenjollen teilnahmen, kamen doch im Laufe der Jahre Jollenkreuzer und auch Dickschiffe hinzu. Später wandelte sich die Teufelsbrücker Regatta in eine Gemeinschaftsregatta für einen ganzen Hafen. Jetzt hat sie sich zu einer ganz normalen Elbregatta für alle reviertauglichen Schiffe nach Einheitsklassen- und Yardstickwertung gemausert. Ob es daran liegt, daß die Beteiligung von Jahr zu Jahr geringer wird? Ich hoffe jedenfalls, daß der frühere Kameradschaftsgeist nicht ganz verloren geht, und daß die SCU-Regatta niemals nur mit tierischem Ernst betrieben wird. Die Preisverteilung nahmen wir seit 1961 im Rahmen eines festlichen Herbstballs vor. Unsere Damen kauften sich früher jedes Jahr ein neues Abendkleid, die Herren dann einen neuen Smoking, wenn der alte im Schrank eingelaufen, oder der Leibesumfang dicker geworden war.
Eine Atlantik-Überquerung
Im Juni 1983 wollte Günter Babinski mit seiner Freundin Ruth Schmidt in einem von Günter selbstgebauten 10m-Schiff die Welt umrunden. Sie blieben jedoch in der Türkei hängen und betreiben seit der Zeit vor der türkischen Küste eine Charter-Segelei. Auf die Dauer wurde das 10m-Schiff jedoch zu klein. Durch Zufall entdeckte Günter in den USA eine 16m-Ketsch, die günstig von einer Bank zu erwerben war. Das alte Schiff wurde in der Türkei schnell verkauft, und Ruth und Günter reisten im November 1989 nach Amerika. Sie wohnten an Bord des neuen Schiffes, welches an Land aufgepallt war. Günter setzte es instand, wofür er knapp vier Monate benötigte. Jetzt war die „Ilahee“ im Frühjahr 1990 nur noch über den Atlantik zu bringen.
Sechs Männer fanden sich dazu bereit; vier Mann davon aus dem SCU: Günter und sein Bruder Carl-Rainer, sowie Karsten Möller und Uwe Koopman waren dabei.
Nach etwa vier Wochen war der Atlantik bezwungen, und die Ilahee erreichte den Hafen von Gibraltar völlig unbeschädigt. Auch unsere vier SCUer hatten keinen Schaden genommen. Uwe Koopman hat damals in der Flaschenpost ausführlich darüber berichtet.
Die weitere Überführung in die Türkei wurde von einer anderen Mannschaft gesegelt. Günter und Ruth betreiben die Charter-Segelei immer noch mit großem Erfolg und sind glücklich dabei.
Die Ausfahrten des SCU
Die jährlichen Ausfahrten des SCU haben ihren Ursprung im Jahre 1960. Im Anschluß an die damalige Generalversammlung fuhren 8 Mitglieder mit ihren PKW‘s nach Beidenfleth. Einer von ihnen badete aufgrund einer Wette bei Eisgang in der Stör. Der Wetterlös wurde natürlich sofort in Schnaps und Bier umgesetzt. Da mehrere Teilnehmer auch spät abends noch nicht nach Hause gefunden hatten, riefen mich einige besorgte Ehefrauen und Freundinnen an, um zu fragen, ob denn die Generalversammlung immer noch keine Ende gefunden hätte. Ich erinnere mich, daß einer der Teilnehmer sogar bis zum nächsten Abend versackt ist.
Um solche „Beanstandungen“ künftig zu vermeiden, gingen wir auf meinen Vorschlag dazu über, ab 1961 jedes Jahr eine SCU-Ausfahrt zu organisieren und vorzubereiten. Als erstes machten wir eine wunderschöne Busfahrt nach Hanstedt mit 60 Personen. Die Lüneburger Heide war tief verschneit. Wir erinnern uns gern an die romantische Fahrt. Einige Male verbanden wir mit der Ausfahrt auch gleichzeitig die Abhaltung unserer fälligen Generalversammlung. Die Ausfahrten haben unser Clubleben sehr bereichert. Sie führten uns nach:
1960 Beidenfleth
1961 Hanstedt
1963 Neuenschleuse
1965 Cranz
1967 Krempe
1969 Krempe
1970 Ollsen
1971 Cranz
1972 Friedrichskoog
1973 Friedrichsstadt
1974 Büsum
1975 Damp 2000
1976 Bienenbüttel
1977 Wingst
1978 Sieversen
1979 Hitzacker
1980 Malente
1981 Bendestorf
1982 Sahlenburg
1983 Pellworm
1984 Herrmannsburg
1985 Lüneburger Heide
1986 Egestorf
1987 Lütjenburg
1988 Brunskoppel
1989 Bienenbüttel
1990 Brunskoppel
1991 St. Peter Ording
1992 Finteln
1993 Brunskoppel
1994 Karolinenkoog
1995 Ludwigslust
1996 St. Peter Ording
1997 Glücksburg
1998 Lütjenburg
1999 Sternberg am See
2000 Boltenhgen
2001 Kühlungsborn
2002 Schneverdingen
2003 Büsum
2004 Boltenhagen
2005 Kling
2006 Güstrow
2007 Gross Plasten
2008 Otterndorf
2009 Boltenhagen – Weisse Wiek
2010 Wyk auf Föhr
2011 Schloss Basthorst
2012 Hohwacht
2013 Dömitz
2014 Sylt
Es gab tatsächlich Zeiten, daß bei Bombenstimmung und einem zünftigen Musikstück um 24 Uhr keiner mehr an seinem Tisch saß, sondern sich auf der Tanzfläche befand oder sich am Tresen aufhielt. In der Flaschenpost vom Februar 1969 stand zu lesen, daß jeder Vorsitzende der anderen Segelvereine unseren Boß um die Kameradschaft in seiner gesamten Crew beneiden würde. Auf der anderen Seite konnte man froh sein, wenn die zusammengehörigen Paare auch morgens gemeinsam zum Frühstück erschienen. Die meisten Ausfahrten wurden von Christa Fuß und ihrem Ehemann Wilfried vorbereitet und durchgeführt. Wir sind den beiden von Herzen dankbar, daß sie so viel Freizeit für uns geopfert haben.
Das SCU-Grillfest
Im Jahre 1990 hat unser Freund und damaliger 2. Vorsitzender Uli Kade im SCU eine Neuheit eingeführt und auch organisiert, nämlich unser Grillfest. Dazu treffen wir uns einmal im Jahr im Mai oder Juni im Hamburger Yachthafen auf dem überdachten Grillplatz. Fleisch und Würstchen bringen die Teilnehmer selbst mit und grillen in der Regel auch selbst. Alle Getränke hingegen spendiert ein SCU-Mitglied, welches wir schon vorher auf der Generalsversammlung dazu aussuchen. Wenn sich keiner freiwillig meldet, überreden wir jemanden zu seinem Glück. Das Grillfest ist immer sehr gemütlich und gut besucht. Wir danken Uli für seinen Einsatz.
Jugendkutter „Unterelbe“
Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen lag früher in den bewährten Händen von Ingeborg Krogmann. Ende Juli 1969 opferten einige SCUer ein ganzes Wochenende und bauten zwei Optimistenjollen nach dem Baukastensystem. Das Material, die Segel und alles andere wurde von unserem Freund Claus Terheggen gestiftet. Die beiden Jollen „Sonnabend“ und „Sonntag“ wurden am 8.8.1969 ihrer Bestimmung übergeben. Sie waren – wenn man so will – die Vorgänger für unseren Jugendkutter „Unterelbe“. Dieser wurde am 11.9.1980 unseren Jugendlichen zur Verfügung gestellt.
Vorher hatte es jahrelang hitzige Debatten auf den SCU-Versammlungen gegeben. Dabei ging es jedoch weniger um das Geld für die Anschaffung, denn das kam im wesentlichen aus Spenden und einer Zuwendung des Bezirksamtes Altona zusammen. Der Meinungsstreit entzündete sich mehr daran, daß der Clubbeitrag verdoppelt werden mußte, um den Jugendkutter zu unterhalten. Probeabstimmungen ergaben meistens 50 % dafür und 50 % dagegen. Letztlich setzten sich die Fürsprecher durch; der Kutter blieb immer der interessante Diskussionsgegenstand unserer Vereinsabende.
Unsere eigenen Kinder und Jugendlichen, ergänzt durch Neuaufnahmen, segelten die „Unterelbe“ voller Begeisterung mehr als 10 Jahre lang. Nachdem er von einigen Clubmitgliedern auf deren Kosten mit Kunststoff überzogen und auch sonst restauriert worden war, verkaufte ihn der SCU am 4.4.1994 zu einem guten Preis an die Schlei.
Unsere Optimisten-Gruppe
Auf der Generalversammlung 1998 wurde der Vorschlag gemacht, im SCU eine Optigruppe zu gründen. Unser Mitglied Arne Krogmann war erfreulicherweise sofort bereit, die Organisation zu übernehmen. Sonst wäre daraus wohl nichts geworden. So aber fanden sich innerhalb weniger Monate 16 Kinder voller Begeisterung im Hamburger Yachthafen ein. Durch die Opti-Kinder und ihre Eltern ist frisches Leben in den SCU gekommen.
Hallo Segelclub SCU!
Ich habe gerade die Möglichkeit bei meiner Enkelin an Euch zu schreinben!
Viele Grüsse aus Dänemark und alles gute von Werner Jensen, Gl. Torv 1, Nysted, DK.